Von Barco nach Borgo Valsugana

Der Tag beginnt nicht so strahlend wie die vergangenen. Gewitter wurden vorhergesagt. Ein Taxi bringt mich ins zehn Kilometer entfernte Barco. Vorher allerdings muss er an der Apotheke Halt machen. Aspirin C und Halspastillen sollen mir die Anstrengung des Tages erleichtern. Natürlich würde mich der Fahrer auch gleich nach Borgo mitnehmen, aber erstens ist das gegen meine Wanderehre und zweitens steht heute etwas Besonderes auf dem Programm. Die ARTE Sella. Künstler aus aller Welt haben hier Werke aus Naturmaterialien geschaffen, welche im Wald, auf den Almwiesen und in einem Park ausgestellt wurden. Die will ich sehen, aber dafür muss ich einen langen Anstieg in Kauf nehmen. Langsam geht es voran, weil ich mit verstopfter Nase wenig Luft bekomme. Wenigstens bleiben die Gewitter aus. Gegen Mittag bricht sogar wieder die Sonne aus den Wolken.

Das Fotografieren der Kunstwerke ist untersagt, daher zeige ich hier Bilder aus dem Internet, die ohnehin frei zugänglich sind. Wer Interesse hat, kann die übrigen googeln.

50A65C4B-91B1-45C6-B262-0322E457FC26

AAC6F623-CFCD-4D93-BA0D-431CA7024A8F

Nach einer heißen Tasse Tee im Café des Parks mache ich mich wieder auf den Weg auf dem Percorso Arte Natura Richtung Villa Strobele. Diese wird von mehreren Seiten von Baumstämmen durchbohrt.

6F7AD414-08E4-4A5A-9AE8-78900DEC59C0

Es geht bergab. Trotzdem will ich mir nicht mehr zuviel zumuten und rufe meine Freunde in Borgo an, mir den letzten steilen Abstieg zu ersparen und mich im Refugio Cipriani abzuholen. Ich freue mich, heute mit ihnen einen Abend verbringen zu können, auch wenn ich leider nicht im Vollbesitz meiner Kräfte bin und meine Feierlaune etwas gedämpft ist.

Borgo Valsugana ist ein hübscher Ort, der angeblich ein wenig an Venedig erinnert. Leider bekomme ich nicht all zu viel mit, denn ich muss mich für ein paar Stunden hinlegen, um für den Abend fit zu sein. Meine Freunde haben ein ganzes Stockwerk in einem Palazzo gemietet, ebenfalls im Besitz der Familie Strobele, genauer gesagt eines Kollegen von mir und meinen Freunden. Trotzdem er stark renovierungsbedürftig ist, lässt sich noch die einstige Pracht erkennen. Großzügige Räume, eine riesige Loggia, ein verwunschener Garten mit üppig tragenden Feigenbäumen… es würde wohl einige Millionen kosten, diesem ehrwürdigen Gebäude den früheren Glanz zurückzugeben. Nichtsdestotrotz genießen wir den Abend auf der Loggia mit Blick in die Berge bei einem italienischen Abendessen und Wein aus der Region.

E3866703-A424-46FA-A30A-457B2EF1800A

Hinterlasse einen Kommentar